Auch in diesem Jahr besuchten wir auf Rügen Wegmanns liebevoll gepflegte Bungalowanlage am Bakenberg. "Gibt es denn nach so vielen Jahren noch etwas neues zu entdecken???" Auf jeden Fall: Es springt uns zwar nicht an (was auch nicht zu erwarten ist), aber es gibt immer noch kleine und größere Fleckchen, die es zu besuchen lohnt, und wo wir zuvor gar nicht oder nur vorüberfahren waren. Oder man entdeckt, was sich wo wie verändert hat - es passieren an jeder Ecke eine ganze Menge Dinge!
Wer mal wirklich Kundenorientierung erleben möchte, sei an die Gemeinde Dranske verwiesen. Im dortigen Fremdenverkehrsamt sitzen nette Leute, die auf alle Fragen eine Antwort wissen. Selbst auf die zum tausendsten Mal gestellten Fragen... Allerdings nehmen sich die zwei Angestellten je nach Situation auch das - für Außenstehende sehr unterhaltsame - Recht heraus, entsprechen trockene Kommentare abzugeben, sollten sich an sich einfache Entscheidungsfindungen in gefühlte Lebenskrisen zu verwandeln drohen. Aber immer mit einem Lächeln auf den Lippen und immer passend. Kein Wunder, dass die dort verbrachte Internetzeit zu den mitunter unterhaltsamsten Stunden des Urlaubs gehört!
Auch bekam Café Sahne in Dranks mehrere Chancen, die es leider nicht zu nutzen wusste. Der Kuchen war klasse, aber in die Lücke zwischen erlebtem Service und dem Selbstbild von Eigentümerin und Personal hätte bis auf eine Ausnahme der Grand Canyon mehrfach hineingepasst. Nur noch getoppt vom Chineseen in der Rügen-Galerie, bei dem nicht nur Tausendjahres-Eier vorkamen, sondern auch alle anderen Speisen im Buffet wirkten, als wären sie vom Vorjahr. Oder wir haben uns versehentlich über die Dekoration hergemacht...
Neu hinzugekommen sind beispielsweise Lietzow, das wir bislang nur im Vorbeifahren und dank des fest installierten Blitzers (wo alle auf 20 abbremsen) in Erinnerung hatten. Oder Ralswiek, einmal an einem Sonntag und somit fernab vom üblichen Störtebeker-Rummel, der Sonntags spielfrei hat. Zu Fuß wanderten wir entlang des Hochufers von Lohme zur Viktoriasicht und liefen auf uraltem Kopfsteinpflaster, das bestimmt schon Robin Hood gekannt hat, zurück. Sogar ins Jagdschloß nach Granitz haben wir es so rechtzeitig geschafft, dass dort ein weiteres Exemplar des berühmten Treppenhaus-Fotos ohne andere Besucher auf dem Bild entstand.