Wer mit Kindern auf Rügen unterwegs ist und über Namen wie "Klein Zicker" und "Groß Zicker" stolpert, bekommt dann die Bilder und Assoziationen nur noch schwer aus dem Kopf. Die Assoziationen sind noch gut in Erinnerung, aber bis auf einen Badeausflug nach Klein Zicker gab es keine Bilder - und das haben wir dann am Dienstag nachgeholt. Über Thiessow ging es dann fast jede Sackgasse hinein, was uns jede Menge hübsche Eindrücke schenkte. Dazu immer wieder Kirchhöfe mit Grabsteinen, die sehr offen herumstehen - anderswo gibt es dicke Mauern, hohe Zäune und große Hecken; hier trifft man noch oft auf niedrige Maschendrahtzäune und hat Blickkontakt. Auch eine schöne Weise, das Gedenken an die Verstorbenen im Blick zu behalten!
Nach unserer Trauung 2013 in der ehemaligen Rettungsstation in Binz entwickelten wir eine gewisse Affinität zum Architekten Ulrich Müther und schauen mal hier, mal da, wo seine Hyparschalenbauten im Gelände stehen. Letztes Jahr war Glowes Strandperle einen Abstecher wert; davor Dresden und Magdeburg. In diesem Jahr bietet Baabe gleich zwei Werke: Einen eher unscheinbaren runden Kiosk, der 1971 zusammen mit dem Bauingenieur Stefan Polónyi als Versuchsobjekt entstand und in dem heute Schmuck verkauft wird. Und das vor einigen Jahren wieder wachgeküsste "Inselparadies" aus dem Jahr 1966, dass als früherer Prestigebau eine Gaststätte und einen Kiosk im Erdgeschoss beherbergte und auch als Disko diente. Charakteristisch sind die in die nur 6 cm dicke Decke eingelassenen Leuchten und die um die zentrale Säule führende Wendeltreppe. Und weil es so schön war, wurde ich am Abend des nächsten Tages eingeladen, einen Blick ins Haus zu werfen und durfte auch ein paar Fotos schießen - siehe hier.