Der Park Dranske-Lancken liegt im nordwestlichen Teil der Halbinsel Wittow auf der Insel Rügen und gehört zum Ortsteil Lancken der Gemeinde Dranske. Als barocker Gutspark wurde die ungefähr drei Hektar große Anlage in den Jahren 1720 bis 1730 angelegt. Der Park ist damit älter als der bekanntere Park in Juliusruh, der von Julius von der Lancken im Jahr 1795 angelegt wurde.

Der Park hat einen annähernd rechteckigen Grundriss mit einer mittig gelegenen Längsachse, die von hohen Bäumen gesäumt wird. Die gesamte Innenfläche des Parks ist heute verwildert und teilweise mit Büschen bewachsen. An den Längsseiten wird der Park von Findlingsmauern eingefasst, wovon die östliche Mauer stark verfallen ist und die westliche Mauer 1999 saniert wurde. Außerhalb der Mauern stehen teilweise 300 Jahre alte Linden und auch Eschen und Ulmen. An der Westmauer schließt sich parallel eine dreireihige Lindenallee an.

An ihrem Südende weitet sich die Mittelachse rechtwinklig und beinhaltet eine 20 mal 28 Meter große, 1,30 Meter tiefe Senke. Es wird vermutet, dass diese Senke als Windschutz für die Gesellschaft und auch für Orangenbäumchen genutzt wurde. Sie ist mit einer steilen Böschung eingefasst, die aus gespaltenen Findlingen besteht.

Das Gutshaus wurde im Jahr 1608 im Auftrag von Christoph von der Lancken an seiner heutigen Stelle als Teil eines neu geschaffenen Hofguts erbaut. In zwei weiteren Bauphasen, um 1680 und um 1720 wurde das Gebäude zweigeschossig ausgebaut und erhielt seine heutige Gestalt.

Das Gut befand sich bis 1878 im Besitz der Familie von der Lancken, bevor es an Max Wandhausen verkauft wurde. Durch Heirat gelangte das Gut in den Besitz der Familie Klincke, die 1945 enteignet wurde und das Gut somit in Staatsbesitz der DDR überging. Nach 1945 wurde das Gut aufgesiedelt und das Herrenhaus als Flüchtlingslager benutzt.

Der zunehmende Verfall der Anlage veranlasste die letzten Bewohner des Hauses dieses 1963 zu verlassen. Es steht seitdem leer und verfällt zusehends. Trotz angefangener Sanierungsarbeiten verfällt das Gebäude weiterhin, obgleich es zu den ältesten erhaltenen Gutshäusern des von vielen Kriegen verheerten Vorpommern gehört. Der Gutspark ist eine herausragende Schöpfung von 1720 bis 1730, die im Falle einer Sanierung den bekannteren Park Juliusruh, der ebenfalls von der Familie von der Lancken ab 1795 angelegt wurde, aufgrund vieler rudimentär erhaltener Details qualitativ übertreffen könnte.
Gebäude

Von der einst reichen Ausstattung des Herrenhauses blieb nichts erhalten. Im Inneren führte eine dreiläufige Treppe in das Obergeschoss, die Holzdecke der Eingangshalle war mit Malereien versehen und in einzelnen Räumen waren Stuckaturen angebracht, die um 1800 gefertigt worden waren. Erhalten haben sich im Inneren des Gebäudes lediglich die Fachwerk-Innenwände, teils noch mit Ausfachung sowie einige schmucklose Holzdecken.
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Rügen 2107 - Lost Places: Gutshaus und Park Lancken-Gramtitz
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