Schnappschüsse mit der Smartphonekamera aus dem Jahr 2020... Das Jahr fing ganz normal an - unser bekloppter Ferdinand wollte sich ein bisschen Schaum um die Nase wehen lassen. Dann gab es für Bianca einen kurzen Abstecher ins Sankt Elisabeth, mit Marion, Blanca und José zum Tropenleuchten.

Als Hexie dann zu Pierres Geburtstag die "Geschenke für die Katze" im Bad suchte, war unsere Spontandiagnose mit "Da muss etwas nicht in Ordnung sein!" ziemlich zutreffend. Leider bedurfte es zweier Anläufe, bis auch die Uniklinik Leipzig daran glaubte; am ersten Tag wurde Bianca einfach wieder nach Hause geschickt, die mitgegebenen Unterlagen blieben unberücksichtigt, die Angehörigen wurden nicht befragt. Und da Corona zu Höchstform auflief, war die gelungene Anamnese weitaus weniger wichtig als Angehörige wegzubeißen und Bianca alleine zur Untersuchung gehen zu lassen. Erst am nächsten Tag - genauer am Abend um 22 Uhr - wurde sie endlich aufgenommen.

Es dauerte dann noch eine gute Woche, in der wir per Telefon Kontakt halten konnten, bis Axel in die Klinik zum Gespräch gebeten wurde. Das Gute daran: Bianca war s schwer erkrankt, dass wir auf einmal eine Ausnahmegenehmigung für Besuche erhielten. Das Schlechte daran war die Heftigkeit der ersten Diagnose, die später noch um einige spannende andere Aspekte erweitert wurde.

Schon da nahm Bianca kaum Nahrung und Flüssigkeit auf, weil sich auch eine Infektion des Rachens und der Speiseröhre zeigte. und es dauerte Wochen, bis ihr endlich über einen Zugang wenigstens intravenös Nahrung zugeführt wurde. Zwischendurch blieb die Klinikhygiene auf der Strecke: Mal gingen Pfleger mit oder ohne Schutzleidung zu ihr, dann war ihr Zimmer schmuddelig, und es musste drei Tage lang hintereinander  nach Toilettenpapier gefragt werden... Dazu gab es eine Beule samt zerbrochener Brille, spannende Dialoge mit dem Sicherheitspersonal ("Haben Sie einen Termiiiiiiin?") und mit dem Pflegepersonal, die nicht glauben wollten, dass mir Antony wie aus dem Gesicht geschnitten ist.

Während Bianca Millimeter vor einem Nierenversagen stand, wurde sie in die Infektiologie des Sankt Georg verlegt, wo sie endlich die Unterstützung bekommen konnte, die für ihren harten Kampf gegen eine bunte Vielfalt von Erregern so hilfreich war. Selten haben wir so gern Kuchen für das Personal gebacken - einfach unglaublich, was dort in Zeiten von Corona geleistet wurde. Trotz verschiedener Rückschläge war es dann nach ungefähr 170 Tagen Klinik endlich so weit, dass Hexie in die neurologische Reha nach Bennewitz entlassen werden konnte - sozusagen passend zu ihrem Geburtstag. Zwischenzeitlich haben McDonalds und Burgerking an uns verdient: Kein täglicher Besuch ohne Schokoshake - vielleicht haben diese Bianca ein bisschen das Leben mitgerettet. Als Bianca dann wieder zuhause war, sorgten wir für Leckereien - und ein paar Gramm mehr auf ihren Rippen.
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Die Smartphone-Schnappschüsse aus dem Jahr 2020
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