Im zweiten Teil haben wir einige Schnappschüsse vom Geburtstagsbesuch in Konradsreuth festgehalten. Auf dem Weg dorthin zog es uns nach Mödlareuth. Zu Mödlareuth ist bei Wikipedia zu lesen:
1945 kam Thüringen, zu dem das frühere Fürstentum Reuß seit 1920 gehörte, zur sowjetischen, Bayern hingegen zur amerikanischen Besatzungszone. Als 1949 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik verabschiedet wurden, verlief durch den Ort die Grenze zwischen beiden deutschen Staaten. Der Verkehr zwischen den beiden Teilen war nun nur noch mit Passierschein möglich.
Ab 1952 begann die DDR damit, die innerdeutsche Grenze einseitig von Osten her mit Sperranlagen zu versehen, um die Flucht ihrer Bürger in die Bundesrepublik zu verhindern. Mödlareuth lag fortan im sogenannten Schutzstreifen der DDR-Grenze und durfte von Bundesbürgern bis 1989 gar nicht und durch DDR-Bürger von außerhalb des Sperrgebietes nur noch mit besonderer Genehmigung betreten werden. Aus Sicht des SED-Regimes „unzuverlässige“ Bewohner grenznaher Gebiete wurden zwangsumgesiedelt, so auch einige Bewohner von Mödlareuth. Die direkt an der Grenze stehende Obere Mühle wurde abgerissen, nachdem ihren Bewohnern kurz zuvor noch die Flucht in das nur einen Schritt entfernte Bayern gelungen war.
1952 wurde auf DDR-Seite zunächst ein übermannshoher Bretterzaun errichtet, der 1958 durch einen Stacheldrahtzaun ersetzt wurde. Im Jahr 1966 wurde von den DDR-Grenztruppen eine Betonmauer ähnlich der Berliner Mauer errichtet, wie sie auch bei anderen Orten direkt an der Grenze als Sperrmauer und Sichtblende entstand. Lediglich im Jahr 1973 gelang es einem DDR-Bürger, die Mauer bei der Unteren Mühle (die danach von den DDR-Grenztruppen abgerissen wurde) zu überwinden und in die Bundesrepublik zu flüchten. Außerhalb der eigentlichen Ortslage von Mödlareuth bestanden die DDR-Grenzsperranlagen aus einem Metallgitterzaun, an dem bis 1983 auch Selbstschussanlagen montiert waren.
In den Jahrzehnten der deutschen Teilung stand der DDR-Teil des Dorfes Tag und Nacht unter schärfster Bewachung, während sich die Mauer auf bundesdeutscher Seite zu einer Touristenattraktion entwickelte. Die in der Region stationierten amerikanischen Soldaten gaben dem Ort den Spitznamen Little Berlin (dt. Klein-Berlin).
Die politische Wende in der DDR und die Öffnung der innerdeutschen Grenze am 9. November 1989 führten dazu, dass auf Druck der Mödlareuther am 9. Dezember 1989 ein Grenzübergang für Fußgänger in Mödlareuth eröffnet werden konnte. Am 17. Juni 1990 wurde ein Teilstück der Mödlareuther Mauer auf Initiative der beiden „Ortsbürgermeister“ Arnold Friedrich und Herbert Hammerschmidt durch einen Bagger abgerissen. Ein Teilstück blieb als Mahnmal erhalten und ist heute Bestandteil des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth. Der Fotograf und Filmemacher Arndt Schaffner widmete einen Großteil seines Schaffens der Dokumentation der deutschen Teilung am Beispiel von Mödlareuth und gehört zu den Mitinitiatoren des Museums.